13.6.2024, 17:45 - 19:00 Uhr, Deutsche Parlamentarische Gesellschaft
Allen Widerständen zum Trotz – Wie wirtschaftliche Kooperation im Energiesektor im Sahel gelingen kann

Die Sahelzone verfügt über ein enormes Potenzial an erneuerbaren Energien, dennoch gehört sie im weltweiten Vergleich zu den Regionen mit der größten Energiearmut. Der Prozess der Industrialisierung in der Region geht nur langsam voran. Nach Angaben der UN haben 51% der Bevölkerung im Sahel keinen Zugang zu Elektrizität, während der Energiebedarf jedoch jährlich um mehr als 4% zunimmt. Die dortige Energiekrise ist eng mit der (sicherheits-)politischen, wirtschaftlichen und humanitären Situation verknüpft. Dabei ist eine stabile Energieinfrastruktur treibende Kraft für wirtschaftliches Wachstum; viele Bereiche, Arbeitsplätze, Bildung, Gesundheitsdienstleistungen hängen schlussendlich vom Zugang zu Energiedienstleistungen ab. Laut Schätzungen der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) kostet die Energiearmut in Afrika den Kontinent jährlich 2-4% des BIP. Etwa 80% der Unternehmen in Afrika haben mit Unterbrechungen der Stromzufuhr zu kämpfen, wodurch die wirtschaftliche Leistung in den Ländern eingeschränkt wird.

Um die steigenden Energiebedarfe zu decken und ein nachhaltiges soziökonomisches Wachstum zu erreichen, ist ein Ausbau von erneuerbaren Energien unerlässlich. Angesichts ihres Potenzials kann die Sahelzone die erste Region in Afrika werden, die eine industrielle Revolution auf der Grundlage erneuerbarer Energien einleitet und vorantreibt. Investitionen in erneuerbare Energien würden somit nicht nur zur Elektrifizierung von Privathaushalten beitragen, sondern auch den Aufbau grüner Wertschöpfungsketten vor Ort ermöglichen, die Arbeitsplätze schaffen, globale Wertschöpfungsketten nutzen und die Verwirklichung der SDGs beschleunigen. Dabei gilt es auch zu klären, inwiefern dies angesichts der politischen Rahmenbedingungen in einigen Sahel-Staaten, wie etwa in Ländern wie Mali, Burkina Faso und Niger, gelingen kann.

Welche Maßnahmen sind erforderlich, um die Energiebedarfe im Sahel zu decken? Wie können Infrastrukturausbau und der Prozess der Industrialisierung im Sahel vorangetrieben werden? Wie kann eine Umstellung auf erneuerbare Energien gelingen? Und wie kann Deutschland hierbei trotz der aktuellen politischen Entwicklungen in der Region unterstützen und im Energiesektor mit Sahelstaaten zusammenarbeiten? Welche Rolle können Investitionen deutscher Unternehmen spielen?
Um diese und weitere Fragen gemeinsam zu diskutieren, luden die Deutschen Afrika Stiftung und Fokus Sahel herzlich zu einem Fachgespräch ein.

 

Programme

Begrüßung:
Sabine Odhiambo
, Generalsekretärin, Deutsche Afrika Stiftung

Diskussion:
Nouhoum Keita,
Geschäftsführender Direktor ASFA 21 FALEA (Action Solidarité pour les 21 villages de la commune Faléa), Mali
Dr. Wolf-Dietrich Fugger, Director West Africa, EWIA Green Investments GmbH
Christoph Rauh, Unterabteilungsleiter 20, Afrika I, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Marthe Zio, Spezialistin für ökologisches Bauen, CESAO (Centre d’Études et d’Expérimentation Économiques et Sociales de l’Afrique de l’Ouest), Burkina Faso

Moderation:
Olaf Bernau,
Mitglied im Steuerkreis von Fokus Sahel

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